Polen, 1960er Jahre.
Sessel aus Rindengeflecht mit einer Rückenlehne aus Muschelholz, die in einen Sitz übergeht, der auf einer Fußstütze aus schwarz lackierten Metallrohren ruht. Die Sitzstruktur besteht aus dicken Weidenruten, die zwei ovale Rahmen für die Rückenlehne und den kreisförmigen Rahmen für die Sitzfläche bilden, die vertikal mit gebogenen Weidenruten gefüllt sind, die etwas dünner sind als die Rahmenruten, und vertikal mit dicht beieinander liegenden dünnen Ruten überzogen sind, die mit Weidenbändern quer zu ihnen verbunden sind. Der Metallschemel besteht aus einem kreisförmigen Rahmen, an den Beine geschweißt sind, die seitlich auslaufen, wobei die vorderen Beine verbunden sind und ein umgekehrtes V bilden. Die Enden der Rohre an der Unterseite der Beine wurden mit Gummifüßen befestigt. Der runde Sitzrahmen wurde mit einer dicken Stange quer befestigt, um die Form zu erweitern und zu halten. Er wurde in den Metallrahmen eingesetzt und mit mehreren Metallklammern fixiert. Der ovale Rahmen der Rückenlehne hingegen wurde von der Vorderseite des Sessels aus tiefer in die Fußstütze eingeführt, und die Stangen, die die Sitzfläche bilden, flossen mit dem Rahmen nach unten, wobei sie die Metallstruktur an den Seiten verdeckten, und wurden unter den Sitzrahmen gesteckt, um die Korbstruktur weiter zu stabilisieren. Ein Teil des Rückenlehnenrahmens, der von vorne unter den Vorderbeinen hindurchläuft, verbindet diese miteinander und bildet ihre Verbindung. Konstruktion - Geflecht, Stahl; 76 x 53 x 65,5 cm.
1954 entwarf und fertigte Władysław Wołkowski, der unbestrittene Meister der polnischen Nachkriegsflechtkunst, einen Sessel aus Weidenruten mit einer muschelförmigen Rückenlehne, die in eine Sitzfläche übergeht, deren Geflecht bis zu den Beinen hinunterläuft, genannt "Bär". Der Künstler entwarf in den folgenden Jahren mehrere Versionen dieses Modells, das zu einem seiner bekanntesten Entwürfe wurde. Es ist ein hervorragender Entwurf, wenn man über das Design von Korbmöbeln nachdenkt. Alle Elemente der Geflechtstruktur und des sie tragenden Metalls wurden so konzipiert, dass sie die natürlichen Eigenschaften des flexiblen und biegsamen Materials Geflecht betonen und eine hervorragende Designlösung darstellen. Kein Element und keine Anordnung ist bei diesem Modell willkürlich und hat neben den strukturellen Eigenschaften auch eine dekorative Funktion. Die Flechtkonstruktion hat von vorne und hinten eine ähnliche ovale Form, die gleichzeitig aerodynamisch, stromlinienförmig und damit stets modern ist. Der Gesamteindruck ist zudem leicht und transparent.
Die ausgestellten Sitze mit Metallfüßen wurden wahrscheinlich um 1965 hergestellt. Die Sessel bieten Komfort; sie sind in sehr gutem Zustand erhalten.