Porzellan, Emailmalerei, glänzende und matte Vergoldung, Gravur;
leichte Abreibungen der Vergoldung an Sockel, Fuß und Henkeln; 2-teilige Vase - der Sockel mit dem Fuß auf einem Metallstift montiert;
Höhe 31 cm, Sockel 12 x 12 cm; signiert in kobaltblauem Unterglasurzepter.
Berlin, Modell: sog. Reden'sche Vase Nr. 2, Miniatur nach einem (verlorenen) Ölgemälde von Sebastian Carl Christoph Reinhardt (1738-1827), nach einem Kupferstich von Daniel Berger (1744-1824), 1832.
Der Krater mit zylindrischem Korpus und ausgestelltem Rand, mit Gebälkgriffen, auf einem spulenförmigen Fuß mit quadratischem Sockel. In einem rechteckigen vergoldeten Rahmen auf der Vorderseite - eine Panoramaansicht des Schlosses Książ, Sitz der Grafen und Herzöge von Hochberg, mit angrenzenden Gebäuden (u.a. Schlossbrücke, Bibliotheksgebäude mit Türmen) und der Staffage auf der Aussichtsplattform rechts.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Bauches eine Komposition aus vergoldeten floralen Arabesken, in der Reserve in der Mitte ist die Jahreszahl eingemeißelt: Den 6ten Juny/ 1832. Sebastian Carl Ch. Reinhardt, dessen Landschaft - möglicherweise auf dem Wege der Druckgrafik - dem Autor der Miniatur auf dem Krater als Vorbild diente, war ein bekannter Maler von Landschaften und Veduten, Mitglied der Berliner Akademie, bekannt als Maler der Riesengebirgslandschaften. Er stellte seine Bilder mehr als zwei Jahrzehnte lang (ab Ende der 1890er Jahre) regelmäßig auf Ausstellungen in Berlin aus. Er arbeitete im Auftrag der Berliner Akademie, der Berliner Porzellanmanufaktur und des Fürsten Hans Heinrich VI. von Hochberg- Fu¨rstenstein.
Der Krater mit dem erhabenen Blick auf das größte Schloss in Schlesien wurde zweifellos für einen bestimmten Auftrag geschaffen, der mit der Familie von Hochberg in Verbindung steht. Vor einigen Jahren wurde im Antiquitätenhandel (Gronert-Kunsthandel, Dorotheum, Lempertz) ein Krater mit fast identischem Dekor und gleicher Form (Reden'sche Vase Nr.2) angeboten, allerdings 11 cm höher als die hier angebotene Vase und ohne Datum. Für den von Hochberg-Auftrag sprechen zwei ähnliche Stücke,
sowohl für die Ausschmückung der Schlossinterieurs als auch als Geschenk für einen der vielen vornehmen Gäste von Książ im 19.